Trotz Rheuma sicher durch die Schwangerschaft
In die Auswertung einer spezialisierten Ambulanz für Risikoschwangere gingen die Daten von 60 Patientinnen mit 74 Schwangerschaften zwischen September 2004 und Januar 2013 ein.
Schwangere mit Grunderkrankung engmaschig überwachen!
Frauen mit rheumatischen Erkrankungen wurden bei geringem Risiko einmal im Trimenon vom Rheumatologen untersucht. Bei hohem Risiko stellten sie sich alle vier Wochen vor und ab der 18. Schwangerschaftswoche (SSW) betreute sie auch der Gynäkologe besonders engmaschig. Zwischen der 18 und 30. SSW erfolgten zudem alle zwei Wochen fetale Echokardiographien, hiess es in einem Poster des Teams um Dr. Jörg Henes von der Inneren Medizin II am Universitätsklinikum Tübingen.
Bei 60 Schwangerschaften lag als Grundkrankheit eine Kollagenose, bei sechs eine Vaskulitis vor. Fünf Frauen litten an einer rheumatoiden Arthritis und drei an einer angeborenen Immundefizienz (CVID*). In mehr als der Hälfte der Fälle war die Schwangerschaft geplant, 86,5 % der Kranken befanden sich zur Zeit der Konzeption in Remission. 43 % der Frauen erlitten während der Schwangerschaft einen Erkrankungsschub, bei knapp der Hälfte verlief dieser
schwer.
Erfreuliches Outcome bei Risikoschwangerschaften
Das Outcome der 74 Schwangerschaften war sehr erfreulich: 94,7 % der Kinder wurden lebend geboren, nur viermal kam es zum Abort (5,3 %). Drei dieser Fehlgeburten ereigneten sich bei Patientinnen mit systemischem Lupus erythematodes und eine bei einer Dermatomyositis-Patientin. 61,8 % der Kinder kamen zeitgerecht zur Welt. Lediglich 13 Babys (17,1 %) waren bei der Geburt hypotroph. Die Mütter von zehn dieser Kinder litten unter Kollagenosen, bei Dreien lautete die mütterliche Diagnose Vaskulitis.
* Common variable immunodeficiency
Quelle: 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie