Chinesische Kräuter erleichtern Krebstherapie
Forscher der Universitätsmedizin Rostock recherchierten in der Literatur nach Studien zum Einsatz chinesischer Kräuterabkochungen bei Brustkrebs. Dabei fanden sie zwar keine Daten zur Effektivität, wohl aber Studien, die auf eine Reduktion von Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapie wie Übelkeit, Erbrechen und Gelenkbeschwerden hinweisen.
Wegen Interaktionsgefahr möglichst nicht gleichzeitig
Angesichts der spärlichen Evidenz kann eine Interaktion der chinesischen Kräuterpräparate mit der onkologischen Behandlung nicht ausgeschlossen werden, heisst es in dem Poster von Dr. Hans Lampe und seinen Kollegen. Daher empfiehlt die Autorengruppe, die Brustkrebs-Standardtherapie und die chinesische Medizin nacheinander und nicht simultan anzuwenden, um die Heilungschancen der Patientinnen nicht zu gefährden.
Der simultane Einsatz beider Verfahren kann erwogen werden, wenn die Standardbehandlung versagt hat oder inakzeptable Nebenwirkungen eine adäquate Zytostatikatherapie unmöglich machen. Dies verdeutlichten die Referenten mit einem Fallbeispiel:
Mit chinesischen Kräuterabkochungen Nebenwirkungen abschwächen
Eine 35-jährige Mammakarzinom-Patientin reagierte auf die Standardtherapie (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie und Hormongabe) mit starken Hitzewallungen und schweren Schlafstörungen. Alle Linderungsversuche versagten und man musste die Therapie unterbrechen. Die Rostocker Kollegen behandelten die Frau dann gemäss der funktionalen chinesischen Diagnose. Drei Wochen später hatten sich Schweissausbrüche und Schlafstörungen deutlich gebessert und die schulmedizinische Therapie konnte erfolgreich beendet werden.
Quelle: Kongress der Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie