Medical Tribune
9. Feb. 2013Gefahr von Vorhofflimmern

Nach Herz-OP: Fischöl in der Klinik getestet

Die nach einer Herzoperation erhöhte Gefahr von Vorhofflimmern lässt sich durch Fischöl nicht bannen. Das zeigt eine aktuelle Doppelblindstudie. In einigen kleinen Studien hatte man versucht, das postoperative Risiko für Vorhofflimmern und -flattern durch die Gabe von langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUVA*) zu mindern – mit wechselndem Erfolg.

Jetzt haben US-amerikanische, argentinische und italienische Kollegen diesen Fischöleffekt an 1516 Patienten genauer unter die Lupe genommen. Die Kranken nahmen einige Tage vor ihrer Herz­operation placebokontrolliert Fischölkapseln in einer präoperativen Gesamtdosis von 10 g Omega-3-Fettsäuren ein.

Fischöltherapie hält der klinischen Prüfung nach Herz-OP nicht stand

Nach dem Eingriff wurde die Gabe mit einer Dosis von 2 g täglich bis zu zehn Tage lang fortgesetzt. Den primären Studienendpunkt, ein länger als 30 Sekunden anhaltendes Vorhofflimmern, erfuhren unter der Fischöltherapie 30 % der Patienten, unter dem Scheinmedikament waren es 31 %. Auch bei den sekundären Endpunkten, wie längeres und symptomatisches Vorhofflimmern, kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität gab es keine signifikanten Unterschiede.

Experimentelle Daten bescheinigten den ω3-PUVAs antiarrhythmische Eigenschaften. Doch der klinischen Prüfung bei Patienten nach Herzoperation hielt die Fischölwirkung nicht stand, schlussfolgern die Autoren der Studie im "Journal of the American Medical Association".

* polyunsaturated fatty acids

Quelle: Dariush Mozaffarian et al., JAMA 2012; online first