Rotaviren: Impfung verhindert Klinikaufenthalt
Rotaviren sind die häufigsten Auslöser schwerer Magen-Darm-Infekte bei kleinen Kindern weltweit. Inzwischen gibt es zwei Vakzinen, die vor Rotavirus-Infektionen schützen – die WHO empfiehlt deren Aufnahme in alle nationalen Impfprogramme. Belgien folgte dieser Empfehlung bereits 2006.
Um die Effektivität im Hinblick auf stationäre Einweisungen zu prüfen, analysierten Tessa Braeckman vom Vaccine and Infectious Disease Institute der Universität Antwerpen und Kollegen nun die Daten von 215 Kindern mit gesicherter Rotavirusinfektion und 276 Kontollen.
Rotavirusimpfung: Effektivität von 91 Prozent bei zwei Impfdosen
Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 12 bzw. 15 Monaten. Mindestens eine Impfdosis hatten 48 % der Erkrankten und 91 % der Gesunden erhalten. Zwei Dosen erwiesen sich bezüglich der Krankenhauseinweisungen zu 90 % als effektiv (91 % bei 3 –11 Monate alten Kindern, 90 % bei über Einjährigen). Eine Dosis zeigte in der Intention-to-vaccinate-Analyse eine Effektivität von 91 %, schreiben die Autoren im "British Medical Journal".
Auffallend war die hohe Prävalenz des Virusgenotyps G2P (52 %), gegen den die Impfung immerhin noch bei 85 % wirkte (beim Typ G1P 95 %). Ein Viertel der Kinder litt zudem an Koinfektionen mit Adeno-, Astro- und/oder Noroviren. Auch in diesen Fällen erreichte die Vakzine noch eine Effektivität von 86 %.
Quelle: Tessa Braeckman et al., BMJ 2012, online first