Medical Tribune
17. Mai 2019Fakten und Auswertung einer Longitudinalstudie.

Süsse Getränke erhöhen das Schlaganfallrisiko

Professor Dr. Martin Köhrmann vom Universitätsklinikum Essen stellte die aktuellen Studienergebnisse von Mossavar-Rahmani et al.1 vor.

Auf Datenbasis der «Womans Health Initiative Observational Study» untersuchte das Wissenschaftlerteam den Einfluss gesüsster Getränke auf das Risiko für Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Ereignisse. In den Jahren 1993 bis 1998 wurden dabei 81 714 Frauen nach ihrem Konsum befragt. Das Follow-up betrug im Durchschnitt ca. zwölf Jahre.
Die Mehrheit gab an, selten oder nie zu den Zuckerbomben zu greifen. Gut 5 % konsumierten regelmässig mehr als zwei Süssgetränke. «Verglich man nun die beiden Extreme, so hatten die mit dem regelmässigen Konsum auch nach Adjustierung ein höheres Risiko für alle Endpunkte», so Prof. Köhrmann.

Die HR für ischämische Schlaganfälle lag bei 1,31. Bemerkenswerterweise hatten diejenigen Frauen mit dem höchsten Konsum an Süssgetränken auch eine höhere Rate an Typ-2-Dia­betes. Der Effekt auf den Schlaganfall blieb nach Adjustierung bestehen.
«Die schädliche Wirkung von gezuckerten Getränken ist lange erkannt, wird aber auch in der Prävention nur langsam in Angriff genommen,» betonte Prof. Köhrmann. «Es sind weitere und umfassende Anstrengungen notwendig, um diesen nun erkannten Risikofaktor bereits für Kinder einzudämmen.»

Referenz:

  1. Mossavar-Rahmani Y et al. Art Stroke 2019; 50: 555–562.

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