Medical Tribune
2. Okt. 2017Die optimale Kochsalzaufnahme

Zu viel Kochsalz schwächt das Herz

Ein hoher Kochsalz (NaCl)-Konsum ist eine der Hauptursachen für die Hypertonie und ein unabhängiger Risikofaktor für koronare Herzerkrankung und Schlaganfall, erklärte Professor Dr. Pekka Jousilahti vom Helsinki National Institute for Health and Welfare an einer Pressekonferenz im Rahmen des ESC-Kongresses 2017. Jetzt gingen er und sein Team der Frage nach, ob eine vermehrte Kochsalzaufnahme auch eine Herzinsuffizienz verursachen kann.

An der prospektiven Untersuchung nahmen 4630 Männer und Frauen zwischen 25 und 64 Jahren teil. Zu Studienbeginn bestimmten die Forscher Grösse, Gewicht und Blutdruck der Teilnehmer und ermittelten die Natriumexkretion im 24-Stunden-Urin. Die Probanden füllten zudem einen Fragebogen zu ihrem Gesundheitsverhalten aus. Die Wissenschaftler kalkulierten als Äquivalent für ein Gramm Kochsalzaufnahme eine Exkretion von 17,1 mmol.

Im Follow-up-Zeitraum von zwölf Jahren trat bei 121 Frauen und Männern eine neue Herzschwäche auf. Mit zunehmender Salzaufnahme stieg das Risiko dafür an. Adjustierte man die Daten nicht nur für Alter und Geschlecht, sondern auch noch für die systolischen Blutdruckwerte, den Cholesterin-Wert und Body-Mass-Index, betrug die Hazard Ratio für die höchste Quintile (> 13,7 g/ Tag) 1,75 im Vergleich zur niedrigsten Quintile (< 6,8 g/Tag).

Personen, die mehr als 13,7 g Kochsalz pro Tag aufnehmen, erhöhen damit ihr Risiko für Herzinsuffizienz dramatisch, so Prof. Jousilahti. Seiner Meinung nach liegt die optimale Salzzufuhr pro Tag wahrscheinlich unter 6,8 g. Die WHO empfiehlt maximal 5 g, physiologisch notwendig sind 2–3 g/Tag, so der Experte.

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2017