Medical Tribune
25. Sept. 2023Systemische Behandlung führt zur Repigmentierung

Mit Methotrexat Vitiligo-Patienten wieder Farbe ins Gesicht bringen

Eine systemische Behandlung mit Methotrexat könnte Vitiligo-Patienten Hoffnung geben. Denn in einer kleinen Studie mit zusätzlichem Literatur-Review reduzierte sie die die Ausdehnung der Erkrankung und führte besonders im Gesicht zur Repigmentierung.

Eine systemische Methotrexat-Behandlung wirkte sich positiv auf die Vitiligo aus.
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Die retrospektive Studie untersuchte die Verläufe insgesamt 50 Teilnehmern, die am belgischen Universitätsspital Gent mit Methotrexat behandelt wurden. Sie alle wiesen eine nichtsegmentale Vitiligo auf, und erhielten einmal pro Woche 7,5 mg Methotrexat, sowie 1 mg Folsäure an den Methotrexat-freien Tagen.

Kombination mit UV-Behandlung führte zum Erfolg

Erhielten die Teilnehmer zuvor eine topische Therapie (Kortikosteroide und/oder Calcineurininhibitoren), wurde diese fortgesetzt. Dabei erfolgten über durchschnlittlich ein Jahr hinweg regelmässige Kontrollen.

Nur in 26 Prozent der Fälle mit aktivem Krankheitsverlauf zeigte sich die Vitiligo zu Studienbeginn progredient. Im Gruppendurchschnitt sank die Krankheitsaktivität innerhalb von zwei bis sechs Monaten signifikant. Dabei reduzierte sich die Ausdehnung der betroffenen Körperfläche um 20 Prozent, in Kombination mit einer Schmalband-UV-Behandlung sogar um knapp 40 Prozent.

Besonders gute Ergebnisse bei Vitiligo im Gesicht

Besonders gute Effekte zeigte Methotrexat im Gesicht: Die Vitiligo ging in diesem Bereich im Schnitt um fast 50 Prozent zurück. Zudem erreichten 48 Prozent eine mehr als 50-prozentige faziale ­Repigmentierungsrate. In der Gruppe derjenigen, die zusätzlich eine Bestrahlung erhalten hatten, waren es sogar 81 Prozent.

Die Eindrücke der Studie bestätigte ein parallel durchgeführter Literatur-Review, der Daten aus zehn verschiedenen Studien mit 184 Patienten berücksichtigte. Demnach stoppte eine MTX-Therapie die Krankheitsaktivität in 81 Prozent der Fälle. Die Ergebnisse ähnelten dabei denen einer oralen Mini­puls­therapie mit Steroiden, schreiben die Wissenschaftler. Sie befürworten den Einsatz von Methotrexat daher ergänzend zu einer topischen Therapie; besonders aufgrund der guten Ergebnisse, die sich im Gesicht erzielen liessen.