Jedes Ödem braucht Druck
«Ein Ödem braucht Kompression», betonte Professor Dr. Joachim Dissemond von der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen. Das gilt auch, wenn eine periphere arterielle Verschlusskrankheit mit im Spiel ist, ausser sie ist sehr weit fortgeschritten oder es liegt eine kritische Ischämie vor. Nun liess sich viele Jahre das Problem salopp mit den Worten umschreiben: schief gewickelt.
Inzwischen zeigen die Verbände den Druck an
Falsche Technik, zu wenig Druck. Kaum einer kann wirklich einen guten Kompressionsverband anlegen. Doch heute gibt es dafür Abhilfe. So erleichtern bereits druckanzeigende Marker auf Binden die richtige Wicklung. Noch besser sind moderne Ulkus-Strumpfsysteme. Sie stehen mit oder ohne Unterstrumpf (bei floridem Ulkus) und mit unterschiedlichen Kompressionsstärken zur Verfügung. Auch adaptive Systeme, die sich mittels Klettsystem nachjustieren und an den Ödemumfang anpassen lassen, haben sich als sinnvoll erwiesen. Hier sollte man initial laut Prof. Dissemond mit 20 mmHg beginnen. Im weiteren Verlauf schaffen es die meisten Patienten dann, den Druck selbst nachzujustieren.
Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft