Medical Tribune
12. Mai 2016Sinkender Serumnatriumspiegel

Ironman eine Strapaze auch für die Elektrolyte

Bei Marathon-Läufern wurde bereits gezeigt, dass der Serumnatriumspiegel während des Laufs gefährlich absinken kann. Mit 3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen stellt der Ironman eine deutlich stärkere Belastung dar. Dr. Matthias Danz vom St. Martinus Hospital in Olpe und seine Kollegen vom Universitätskrankenhaus Köln fragten sich, wie hoch bei diesem Triathlon das Risiko einer Elektrolytentgleisung ist.

Zwischen 2005 und 2013 bestimmten sie die Natriumspiegel von 1089 Ironman-Athleten (davon 157 Frauen) innerhalb der ersten 20 min nach Abschluss des Wettbewerbs. Als milde belastungsbedingte Hyponatriämie galten Spiegel < 135 mmol/l, als schwere Form Spiegel < 130 mmol/l und Werte < 120 mmol/l kennzeichneten einen kritischen Elektrolytmangel. Im Durchschnitt absolvierten die Teilnehmer den Triathlon in 12 Stunden und 39 Minuten. Der mittlere Natriumspiegel nach dem Wettkampf lag mit 140,5 mmol/l im Normbereich.

Bei jedem zehnten Sportler (10,6 %) bestand jedoch eine Hyponatriämie. Diese fiel in 8,7 % der Fälle mild aus, in 1,6 % schwer und drei Sportler (0,3 %) erlitten einen kritischen Mangelzustand. Zum Vergleich: Die Hyponatriämie-Rate von Marathon-Läufern beträgt insgesamt 12–13 % und 0,5–1 % für eine kritische Erniedrigung des Natriumspiegels.In der Untersuchung erwiesen sich Frauen, die bis zum Zieleinlauf mehr als neun Stunden benötigten, als besonders anfällig für eine Hyponatriämie.

Quelle: Matthias Danz et al., N Engl J Med 2016; 374: 997-998