Medical Tribune
2. Nov. 2015Prostataspezifischen Antigens

Kein Sport vor PSA-Test?

Ein Anstieg des prostataspezifischen Antigens (PSA) wurde bereits mit sportlicher Aktivität in Verbindung gebracht – zum Beispiel bei Fahrradfahrern oder Läufern. Als Ursache vermutet man eine mechanische Irritation der Prostata und den belastungsbedingt erhöhten Blutfluss. Ob der PSA-Wert steigt, hängt aber anscheinend von seinem Ausgangswert ab.

Personen mit in Ruhe normalen PSA-Werten (meist < 2 ng/ml) zeigen in der Mehrzahl der Studien auch nach langen Belastungen keinen Zuwachs. Selbst bei professionellen Radrennfahrern blieb das Enzym auf einem normalen Level. Wenn jedoch in Ruhe bereits ein erhöhter Wert (> 4 ng/ml) festgestellt wurde, sieht die Sache anders aus.

Bei älteren Männern mit benigner Prostatahyperplasie nahmen freies und gebundenes PSA nach einstündigen Radel- bzw. Laufbelastungen signifikant um 25 bzw. 12 % zu. 15 Minuten nach Belastungsende erreichte der Wert meist sein Maximum und war noch 24 Stunden später gering – aber signifikant – erhöht. Erst nach 48 Stunden sank er wieder auf Ausgangsniveau. Daher wird in erster Linie Patienten mit bereits erhöhtem PSA eine mindestens 24-stündige Sportpause empfohlen, bevor der Verlaufsparameter bestimmt wird.

Quelle: W. Kindermann, internist. prax. 2015; 55: 479-480