Appetit-Anamnese lohnt sich bei Herzkranken
Sowohl Appetitlosigkeit als auch übermässiges Essen gehen mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko einher, ergab eine aktuelle Studie an 864 Patienten von im Mittel 67 Jahren mit schwerer Herzinsuffizienz. Alle Studienteilnehmer waren wegen kardialer Dekompensation stationär aufgenommen worden, berichteten Dr. B. Warrings und Kollegen der Universität Würzburg.
Nach bestmöglicher Rekompensation händigte man den Patienten standardisierte Fragebögen aus, in denen sie u.a. Angaben zu ihrem Essverhalten machten. Zudem wurden BMI, Cholesterin, Hämoglobin und eine eventuelle Statintherapie erfasst. Die Nachbeobachtungszeit erstreckte sich über eineinhalb Jahre.
Appetitlosigkeit sowie Heisshunger trüben die Prognose bei Herzinsuffizienz
Über schlechten Appetit oder "Überfressen" an mindestens jedem zweiten Tag bzw. fast allen Tagen berichteten 81 bzw. 101 Patienten. Die Sterblichkeit lag in dem Subkollektiv mit solchen Essstörungen deutlich höher als unter den übrigen Patienten. Psychosomatische Faktoren beeinflussen die Prognose bei Herzinsuffizienz also offenbar erheblich, so das Resümee.
Quelle: 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim