Medical Tribune
22. Feb. 2019Patienten mit akutem Anal­ekzem

Honig für den Hintern

Beim akuten Anal­ekzem schwört Dr. Joachim Muhl, Proktologe aus Herzogenrath, auf Manuka Fill, einen sterilen Wundhonig aus Neuseeland. Er ist so entzündungshemmend wie ein Antibiotikum, so seine Erfahrung.

Früher verwendete der Kollege bei Patienten mit akutem Anal­ekzem auch Zinksalbe, heute nur noch den Wundhonig. Erfahrungen mit dem natürlichen Heilmittel hat Dr. Muhl in Verbrennungskliniken gesammelt. Diese sind dazu übergegangen, schwer brandverletzte Patienten schon beim Eintreffen ins Spital grossflächig mit Manuka-Honig zu bestreichen. Der Wundhonig ist natürlich nicht analgetisch wirksam, aber er verbessert deutlich die Heilung. Um gleichzeitig auch die Schmerzen zu lindern, empfiehlt Dr. Muhl eine Mischung des neuseeländischen Wundhonigs mit Xylocain.

Es muss schon der aus Südseemyrte sein

Der Proktologe betonte, dass nicht irgendein Honig aus dem Bioladen nebenan zu verwenden ist. Manuka-Honig ist ein von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte erzeugter Honig, der in unterschiedlichen Mengen das antibakteriell wirksame Methylglyoxal enthält. Für die medizinische Anwendung sollte nur der sterile Manuka-Honig mit der deutschen Pharmazentralnummer (PZN) 10224841 genutzt werden.

Quelle: Viszeralmedizin 2018