Ernährung bei Neurodermitis: Toleranz statt Verzicht
Kein Ei für Säuglinge, Histamin besser meiden und auf Zucker ganz verzichten – zur Ernährung bei atopischer Dermatitis gibt es zahlreiche Mythen, die sich hartnäckig halten. Dadurch werden wirksame Therapien verhindert und ein positiver Einfluss der Nahrung bleibt ungenutzt.
Faktum Nr. 1: Meiden von Auslösern fördert die Atopie zusätzlich
Die frühere Meinung, Allergien liessen sich durch das Meiden potenzieller Auslöser verhindern, ist heute obsolet. Denn die primäre Sensibilisierung erfolgt häufig über eine gestörte Hautbarriere. Toleranz kann nur gegenüber Nahrungsbestandteilen entstehen, die der Patient kennt, und sie muss durch regelmässigen Verzehr aufrechterhalten werden, schreibt die Ökotrophologin Dr. Imke Reese aus München. Deshalb wird heute die gezielte Einführung von Hühnerei und Erdnuss in die Ernährung empfohlen.