Medical Tribune
20. Dez. 2022Kombinatorik in der Krebstherapie

Sinnvoll kombinierte Therapien sind überlegen

Wenn Immuntherapien versagen, herrscht oft Ratlosigkeit. Mittlerweile versteht man besser, wie komplex das Zusammenspiel im Abwehrsystem ist – und wie man daraus stärkeren therapeutischen Nutzen ziehen könnte, war am ESMO Congress 2022 zu erfahren.

Vom Checkpoint-Inhibitor bis zur Krebs-Vakzine: Vieles liesse sich kombinieren.
melitas/gettyimages

Es gibt kaum eine Krebserkrankung, bei der Checkpoint-Inhibitoren noch keine Rolle spielen. Trotzdem helfen auch sie nicht allen Patienten gleichermassen. So sprechen Männer mit Prostatakarzinom und Knochenmetastasen schlechter auf eine Checkpoint-Inhibition an als diejenigen, deren Tumor in anderes Gewebe gestreut hat.

Das könnte an der Regulation der tumorspezifischen Immunabwehr liegen. Denn die ist extrem kompliziert gestaltet, und längst sind nicht alle Mechanismen bekannt. Viele Experten sehen die Zukunft daher nicht nur in neuen Angriffszielen, sondern vor allem in der Kombination mehrerer Abwehrwege.

Zusätzliche TGF-β-Blockade kann Filiae schrumpfen

«Die Resistenz der Knochenmetastasen beim Prostatakarzinom könnte man möglicherweise mit einer ergänzenden TGFβ-Blockade überwinden», erläutert Professor Dr. P­admanee Sharma vom M.D. Anderson Cancer Center in Houston (1). Sie hatte gemeinsam mit Kollegen beob­achtet, dass eine Checkpoint-Inhibition anders als bei Weichteil­metastasen u.a. zu einem deutlichen Anstieg des TGF-β-Levels in den betroffenen Knochen führte.

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