Medical Tribune
23. Nov. 2022Nonplusultra bei Herzinsuffizienz hinterfragt

Braucht man die Ejektionsfraktion zur Therapieentscheidung?

40 Jahre lang diente die linksventrikuläre Ejektionsfraktion als Leitschnur für die Therapie herz­insuffizienter Patienten. Neue Daten lassen diese Strategie fragwürdig erscheinen. Ein Experte und zwei Expertinnen diskutierten am ESC 2022 den Stellenwert des Parameters.

Manche Medikamenten helfen auch wenn die Ejektionsfraktion nicht reduziert ist.
Pitchayanan Kongkaew/gettyimages

Die Ejektionsfraktion (EF) wurde als Selektionskriterium eingeführt, um Hochrisikopatienten für klinische Studien zu identifizieren, erinnert Professor Dr. Faiez­ Zannad­, Emeritus der Université de Lorraine, Vandœuvre-lès-Nancy.

Medikamente hören nicht bei einer EF > 40 % auf zu wirken

Ein potenzieller Therapiebenefit liess sich dadurch bereits bei vergleichsweise geringer Teilnehmerzahl zeigen. Allerdings hat dieser Ansatz den wissenschaftlichen Blick auf das komplexe Krankheitsbild Herzinsuffizienz übermäs­sig simplifiziert, befand der Kollege. «Die Frage ist: Brauchen wir die EF, um zu entscheiden, welche Therapie ein Patient mit chronischer Herzinsuffizienz erhält?»

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