Medical Tribune
25. Okt. 2022Erste ESC-Leitlinie zur Kardioonkologie

Kardiotoxizität evidenzbasiert begegnen

Dank moderner onkologischer Therapien überleben immer mehr Menschen eine Krebserkrankung. Viele zahlen jedoch dafür mit kardialen Komplikationen. Diese abzuwenden, erfordert systematische Früherkennung und enge interdisziplinäre­ Kooperation, hiess es am Jahreskongress 2022 der European Society of Cardiology (ESC).

Digital generated dissolving human heart, symbolizing heart health. ( 3d render )
Eoneren/gettyimages

Arrhythmien, Gefässschäden, Myokarditis oder Herzinsuffizienz gehören zu den potenziellen Komplikationen einer Tumorbehandlung. «Wir sind mit neuen Kardiotoxizitäten konfrontiert, die wir managen müssen und oft auch können. Aber dazu braucht es massgeschneiderte Ansätze», erklärte Dr. Evandro de Azambuja­ vom Jules Bordet Institut in Brüssel.

Im klinischen Alltag kommen solche Probleme viel häufiger vor als in Studien mit ihrer selektierten Patientenpopulation. Daher ist es unerlässlich, noch vor Beginn der onkologischen Therapie das gesamte kardiale Risikoprofil des Patienten, sowie der geplanten Therapie zu erheben. Die frisch erschienene erste kardio­onkologische Leitlinie (1) der ESC (unter Beteiligung der European Society for Therapeutic Radiology and Oncology, European Hematologic Association und International Cardio-Oncologic Society) widmet sich auf mehr als 130 Seiten diesen Punkten. Viel Lesestoff, weshalb die Autoren die Empfehlungen in übersichtlichen Tabellen und Algorithmen zusammengefasst haben.

Kardiologischer Check-up passend zum Therapeutikum

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