Medical Tribune
11. Dez. 2022Rezidivrisikorechner hilft Arzt und Patient bei der Entscheidung

Antikonvulsiva absetzen – wann und wie?

Fast jeder Chroniker fragt irgendwann, ob die Behandlung nicht beendet werden kann. Patienten mit Epilepsie sind da keine Ausnahme. Auslassversuche wollen aber gut überlegt und geplant sein.

Aufzeichnung von Gehirnwellen während eines epileptischen Anfalls
undefined undefined/gettyimages

Ein besonders hohes Rückfallrisiko besteht in den ersten zwei Jahren nach dem Absetzen von Antiepileptika.

Antikonvulsiva unterdrücken Krampfanfälle bei 65–85 Prozent der Epilepsiepatienten vollständig, aber in neun von zehn Fällen um den Preis so mancher Nebenwirkung. Anders ausgedrückt: Patienten nehmen eine nebenwirkungsträchtige Dauermedikation, um meist seltene Ereignisse zu verhindern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Lebensqualität anfallsfreier Patienten signifikant besser ist, wenn sie keine Antikonvulsiva nehmen, berichtet Professor Dr. ­Bernhard ­Steinhoff, Epilepsiezentrum der Diakonie Kork*. Zu beachten sei aber auch, dass jeder zweite bis dritte Patient nach Absetzen der Medikamente wieder Krampfanfälle bekomme.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.