Medical Tribune
31. Aug. 2022Von Bewusstseinsbildung bis Verhaltenstherapie

Evidenzbasierte Rauchentwöhnung für alle Fälle

Mit den Jahren der Abhängigkeit reift bei vielen Rauchern der feste Vorsatz, endlich dauerhaft von den Zigaretten zu lassen. Aufgabe des Arztes ist es, die Motivation seines Patienten zur anhaltenden Tabakkarenz unermüdlich zu bestärken und ihm die notwendige Hilfe zu vermitteln. Auch Medikamente können dem Ausstiegswilligen helfen.

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Human hands breaking cigarette
Nastco/gettyimages

Viele langjährige Raucher versuchen wieder und wieder, aus eigener Kraft und ohne evidenzbasierte medizinische oder psychologische Unterstützung, vom Tabak loszukommen. Sie meinen, sich aus eigener Willenskraft, eventuell auch mithilfe von elektronischen Zigaretten, von der Abhängigkeit lösen zu können. Doch ohne versierte Hilfe von aussen klappt das nur in Ausnahmefällen, schreibt Dr. ­Thomas ­Hering von der Lungenarztpraxis ­Tegel der Internistischen Gemeinschaftspraxis in ­Berlin (1). Er verweist in diesem Zusammenhang auf die aktualisierte ­S3-Leitlinie Rauchen und Tabakabhängigkeit, in der die Kombination psychologischer Verfahren auf verhaltenstherapeutischer Basis mit einer medikamentösen Therapie empfohlen wird.

Immer wieder erinnern

Regelmässig und beharrlich müsse man bei seinen rauchenden Patienten den Willen und die Bereitschaft zum Rauchstopp prüfen und in jedem Gespräch aufs Neue die Stärkung von Motivation und Entschlossenheit anstreben, so der Autor. In der Betreuung chronisch Kranker, etwa bei COPD, bietet es sich in der quartalsweisen Sprechstunde an, das Thema regelmässig aufs ­Tapet zu bringen. Bewährt hat sich ihm zufolge ein strukturiertes Vorgehen, etwa nach dem Muster der ABC-Methode:

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