Medical Tribune
24. Juni 2022Mehr Unterstützung in der Diagnostik und Risikostratifizierung

Neue Biomarker beim Prostatakarzinom

Am Forum für medizinische Fortbildung Urologie Update Refresher präsentierte PD Dr. Angelika Borkowetz, Dresden, eine Übersicht zu den Biomarkern, die heute für die molekulare Risikostratifizierung des Prostatakarzinoms verfügbar sind oder in Kürze auf den Markt kommen. Diese sollen den PSA-Wert nicht ablösen, sondern ein gezielteres diagnostisches und therapeutisches Prozedere im Sinne der modernen Präzisionsmedizin gestatten.

Zwei Testkits bieten ein Kompendium an Markern an
iStock/jammyphotouk

Mit durchschnittlich 6.100 dia­gnostizierten Fällen pro Jahr ist das Prostata­karzinom der in der Schweiz die häufigste Krebsart bei Männern. Rund 1.300 Todesfälle pro Jahr gehen auf sein Konto (1). Das seit gut 30 Jahren verfügbare Screening mit Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA; Cut-off-Wert < 4 ng/ml) hat zu einem Rückgang der karzinomspezifischen Mortalität geführt. Doch kann der PSA-Test trotz hoher Sensitivität aufgrund der geringen Spezifität nicht alle Anforderungen erfüllen, die im Zeitalter der Präzisionsmedizin an einen Biomarker gestellt werden, erklärte PD Dr. Borkowetz.

Biomarker dienen der Detektion und Prognose

Idealerweise sollten moderne Biomarker die Diagnostik präzisieren, eine verlässliche Risikoklassifikation gewährleisten und unnötige invasive diagnostische Massnahmen verhindern, so die Referentin. Bei bestätigter Diagnose sollten sie bereits vor der Therapie helfen, die Erfolgsaussichten abzuschätzen, und nach der Therapie Hinweise zur Nachsorgegestaltung und zur Notwendigkeit einer adjuvanten Therapie liefern. Zudem wären Aussagen zum Rezidiv- resp. Progressionsrisiko wünschenswert, genauso wie solche zum Therapieansprechen während der Behandlung.

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