Medical Tribune
1. Apr. 2022NSCLC im Stadium III

Neoadjuvante immunmodulierende Radiotherapie plus Immuntherapie beim Lungenkrebs

Der immunstimulierende Effekt der «Abbauprodukte» der bestrahlten Tumorzellen wird derzeit in zahlreichen internationalen Studien geprüft. Die Studie SAKK 16/18 untersucht den Benefit einer immunmodulierenden Radiotherapie in Kombination mit einer Immuntherapie beim lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs.

Die Radiotherapie und die Immuntherapie sollen lokale Immunzellen im Tumor aufrütteln
iStock/DesignCells

Für Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchuskarzinom (NSCLC) im Stadium III mit Befall der N2-Lymphknoten (Stadium III [N2]) stehen verschiedene multimodale Therapieoptionen zur Verfügung. In der Schweiz besteht die Standardbehandlung für operable Patienten mit einem resezierbaren NSCLC im Stadium III (N2) aus einer neoadjuvanten Chemotherapie (Cisplatin/Docetaxel) mit anschliessender Tumoroperation.

Perioperatives Durvalumab scheint das ereignisfreie Überleben zu verbessern

Doch obwohl die Behandlung mit kurativer Intention erfolgt, erleiden die meisten Patienten ein Rezidiv. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt daher nur ca. 40 Prozent. In der soeben abgeschlossenen Studie SAKK 16/14 wurde untersucht, ob eine zusätzliche perioperative Immuntherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Durvalumab die Prognose verbessert. Es konnte gezeigt werden, dass die Anzahl der Patienten ohne «Ereignis» (Tumorprogress oder Tod, «event-free survival») nach zwölf Monaten im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe mit alleiniger neoadjuvanter Chemotherapie (SAKK 16/00) um mehr als 50 Prozent zunimmt (von 48 auf 73 %).

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