Medical Tribune
5. Aug. 2020Rezidiv-OP kann sich lohnen

Ausgewählte Patientinnen mit Ovarialkarzinom

Unter gewissen Umständen bringt die Entfernung eines Rezidivs beim Ovarialkarzi­nom einen Überlebensvorteil. Bei erfolgreicher R0-Resektion um fast 16 Monate – so die finalen Ergebnisse einer Studie der AGO, hiess es am ASCO Virtual Meeting 2020.

Mehrere Ärzte operieren ein Patient
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Um für die DESKTOP-III-Studie jene Patientinnen zu selektieren, die von einer zytoreduktiven Operation profitieren könnten, war im Rahmen zweier vorangegangener Studien – der DESKTOP I und II – der prädiktive AGO-Score entwickelt und prospektiv validiert worden. Hier hatten sich ein guter Allgemeinzustand, eine vollständige (R0)-Resektion im Rahmen der Erstbehandlung und Aszites < 500 ml als wichtige Prädiktoren erwiesen, um eine erfolgreiche Komplettresektion mit 75%iger Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Etwa die Hälfte der Rezidivpatientinnen erfülle die Kriterien des AGO-Scores, sagte Professor Dr. Andreas du Bois von den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte.

Grosse Unterschiede im experimentellen Arm

Die finale Intention-to-treat(ITT)-Auswertung der AGO DESKTOP III (Details siehe Kasten) ergab statis­tisch signifikante Vorteile für die zusätzlich zur medikamentösen Behandlung operierten Patientinnen: Im Median überlebten sie 53,7 Monate, diejenigen im Kontrollarm 46,0 Monate (HR 0,75; p = 0,02), erläuterte Prof. du Bois. Auch das progressionsfreie Überleben verlängerte sich in der ITT-Auswertung von median 14,0 Monaten auf 18,4 Monate (HR 0,66; p < 0,001).

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