Medical Tribune
21. Aug. 2012

And the winner is … «PROLIA»!

In der Schweiz leiden rund 300 000 Menschen an Osteoporose.1 Etwa jede zweite Frau und jeder fünfte Mann über 50 Jahre müssen mit einer Osteoporose-bedingten Fraktur rechnen.2 Ein Blick in den Knochen zeigt, dass bei Osteoporose das übliche Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau gestört ist.
Der von Amgen entwickelte Wirkstoff Denosumab (Prolia®) hemmt die Bildung, die Funktion und das Überleben der knochenabbauenden Zellen. Diese Substanz ist der erste vollhumane monoklonale Antikörper, der gezielt in den Knochen-Stoffwechsel eingreift. Dadurch wird die Knochendichte erhöht und das Risiko für osteoporotische Frakturen gesenkt.

Der Blick auf die über 40-jährige Geschichte des Prix Galien zeigt, wie sehr Innovationen wie Denosumab in der Medizin den Ärzten erst wirksame Medikamente in die Hand gegeben haben. Häufig wird deren Bedeutung aber erst nach Jahren klar. Der Preis wurde 1970 vom Pharmakologen Roland Mehl gegründet. In Frankreich bekam Rifampicin als erstes Substanz die Auszeichnung. Es folgten u.a. Cromoglycat, Clofibrat, Levodopa, der Kalziumkanal-Blocker Nifedipin, sowie Grippe-, Meningokokken- und Hepatitis-B-Impfstoffe.

In den 1980er Jahren stiessen Belgien, Luxemburg, Deutschland, die Niederlande, Grossbritannien und Italien zur Prix-Galien-Gemeinde. Wichtige Preisträger in dieser Epoche waren Ciclosporin, Amoxicillin-Clavulansäure, das Wurmmittel Praziquantel, der ACE-Hemmer Captopril, das Erythropoietin sowie die Statine Simvastatin und Atorvastatin.

In den 1990er-Jahren wurde der Preis in immer mehr europäischen Ländern verliehen und auch in den USA und Kanada. In diesen Jahren erhielten die ersten Therapien gegen HIV den Prix Galien, die Protease-Inhibitoren Saquinavir und Ritonavir, auch Interferon beta, das Granulozyten-stimulierende Filgrastim, Finasterid, das Antimykotikum Sertaconazol, Lamivudin, Fraxiparin und schliesslich Losartan sowie viele andere. red

1. Reginster JY, Burlet N, Osteoporosis: a still increasing prevalence. Bone 2006;38(2 Suppl 1):S4-9.
2. Lippuner K et al., Remaining lifetime and absolute 10-year probabilities of osteoporotic fracture in Swiss men and women. Osteoporos Int 2009;20(7):1131-1140. tets